„Der Humor des Clowns
geht nicht auf Kosten anderer.
Nicht die Fehler oder das Versagen anderer bringt er
zur Sprache, sondern die eigene Unbeholfenheit, sein
eigenes Stolpern und Fallen lässt schmunzeln oder
lachen.
Ein Clown lacht über sich selbst, über die eigenen
Schwächen und Fehler.
Es ist für die Seele äußerst heilsam, wenn ein Mensch
über sich selbst lachen kann.“
H.J.M. Nouwen |
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Als
Clownin im Seniorenheim: Erinnerungsspuren wecken |
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In meinem
beruflichen Alltag arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen.
Während meiner Ausbildung zur Clownin (Ausbildung „Clownerie
in der Medizin, Therapie und Pädagogik“, Akademie Wick)
stellte ich fest, dass mir die clowneske Arbeit mit älteren
Menschen im Seniorenheim auch Freude bereitet. Schon damals
legte ich deshalb einen meiner Schwerpunkte in der
Clownsarbeit auf den Bereich „Altenheim“.
„Menschen mit Demenz und Clowns sind Seelenverwandte“, das
formulierte der Schweizer Begegnungsclown und
Psychiatriepfleger Marcel Briand bei der Diözesanen
Fachtagung Altenheimseelsorge „Wege aus dem Jammertal –
Humor und ganzheitliche Ansätze in der Seelsorge“, in
Rastatt am 11. Oktober 2011.
Er begründete dies damit, dass der Clown sich auch – wie ein
Demenzkranker – auffällig verhält und Probleme mit der
Realität und der Rationalität hat.
Mit großer Freude begebe ich mich immer wieder als
Begegnungsclownin auf den Weg, um ältere Menschen in
Pflegeheimen zu besuchen.
Dabei durfte auch ich die Erfahrung machen, dass die
Lebensart von Clowns sich ideal ergänzt mit der von älteren
Menschen. |
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Clowns |
- haben Zeit für Gespräche
und Begegnungen.
- gehen offen auf andere
Menschen zu – auch wenn diese sich eher skeptisch oder
abwartend verhalten.
- können sich auch ohne
Worte mit ihren Mitmenschen verständigen – auch wenn diese
sich nicht mehr so gut sprachlich äußern können.
- haben keine
Berührungsängste und gehen unbeschwert auf Menschen zu,
die sich nach Zuwendung sehnen.
- schenken Nähe – wenn
gewünscht.
- verhalten sich immer
wieder falsch und blamieren sich dadurch in den Augen
ihrer Umgebung. Sie scheitern in Alltagssituationen –
ähnlich wie demenzkranke Menschen.
- sind trotzdem meistens
gut gelaunt.
- lieben das Spiel.
- sind neugierig,
reagieren spontan und sind offen für das, was auf sie
zukommt.
- interessieren sich für
menschliche Gefühle.
- wecken Erinnerungen.
Dadurch
ermutigen Clowns ältere Menschen mit Zuversicht und heiterer
Gelassenheit in die Zukunft zu blicken.
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Die Clownsarbeit in Seniorenheimen kennt die leisen Töne.
Durch das Singen vertrauter Melodien, das Staunen über
wundervolle Dinge, das Anknüpfen an bekannte Situationen und
das Zuhören des Clowns werden Erinnerungsspuren belebt und
aktualisiert.
Der Erfahrungsschatz der Bewohnerinnen und Bewohner der
Seniorenheime, die auf ein langes Leben mit Höhen und Tiefen
zurückblicken können, ist enorm.
Wenn ich nach einem Clownsauftritt wieder nach Hause fahre,
frage ich mich manchmal, wer hier wen bereichert hat.
Dankbar darf ich immer wieder feststellen, dass es ein
gegenseitiges Geben und Nehmen ist. |
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